Eintrag vom 09.12.2019
Der erste Versuch am ersten Oktoberwochenende diesen Jahres war vielversprechend für die Geschäfte gewesen: Die Friedrichstraße nahe des Gendarmenmarktes in Berlin-Mitte war zum Teil für zwei Tage für Autos gesperrt worden, Fußgänger konnten auf der Straße flanieren und die Shops in Ruhe besuchen.
Jetzt will der Senat noch einen Schritt weitergehen: Im Zeitraum von Juni bis September 2020 soll die Friedrichstraße für drei Monate komplett autofrei werden. Die Rede ist vom Abschnitt zwischen Französischer Straße und Leipziger Straße. Eventuell wird auch der Abschnitt bis zum Checkpoint Charlie hinzugezogen. Ein Teilstück der Mohrenstraße südlich der Friedrichstraße ist ebenfalls in der Diskussion.
In der Straßenmitte soll ein rund fünf Meter breiter Zweirichtungs-Radweg markiert werden, die Fußgängerbereiche zu beiden Seiten wären rund 8,50 Meter breit. Wichtig für die Geschäfte: Damit sie weiterhin beliefert werden können, müssten an den Einmündungen der Nebenstraßen Logistikbereiche entstehen.
Wird die Friedrichstraße auf diesem Abschnitt schon bald durchgehend autofrei? Auch für andere große Straßen in Berlin stehen angeblich Veränderungen dieser Art an. So deutete Verkehrs-Staatssekretär Ingmar Streese an, dass Teile der Tauentzienstraße, des Kurfürstendamms und des Traditionsboulevards Unter den Linden ebenfalls autofrei werden könnten. Für letzteren wäre eine verkehrberuhigte Zone zwischen Brandenburger Tor und dem wiederaufgebauten Berliner Stadtschloss denkbar. Dann nämlich, wenn im Dezember 2020 die Verlängerung der U-Bahn-Linie U5 in Betrieb geht und die Baustelle bis 2021 abgebaut wird.