Auswärts essen kann ins Geld gehen. Doch jetzt gibt es eine Schnäppchen-App für Food. Ob Lunch, belegtes Brötchen oder ein großes Abendessen: Über die App Too Good To Go kann jeder seine frischen Speisen zum Hammerpreis ergattern. Wie das geht und warum Berlin-Mitte eine zentrale Rolle spielt, verrät Teresa Sophie Rath von Too Good To Go im Interview.
Ob Lunch-Speisen oder ein köstliches Essen für den Abend: Über Too Good To Go kann sich der Konsument einfach via App ein günstiges Essen in der Nähe sichern. © Too Good To Go
Heutzutage gibt es quasi nichts mehr, was sich nicht übers Internet kostengünstig kaufen ließe: Klamotten, Möbel, Tickets, Spielzeug… und jetzt auch Essen. Ein besonderes Start-Up ist dabei buchstäblich in aller Munde: Too Good To Go. In Berlin-Mitte will das Unternehmen ebenfalls noch expandieren.
Die faszinierende Idee: Mit der dazugehörigen App kann sich jetzt jeder ein Essen zum Schnäppchenpreis sichern. Und er schont dabei sogar die Umwelt. Wie das geht? Restaurants und andere gastronomische Betriebe können ihr überproduziertes Essen zu einem vergünstigten Preis verkaufen, anstatt es entsorgen zu müssen. Die Kunden kaufen ihre jeweilige Portion direkt über die App, der Preis beträgt durchschnittlich 3,50 Euro. Das Start-Up finanziert sich durch den einen Euro, der von jedem verkauften Essen an das Unternehmen fließt.
Im Gendarmenmarkt.de verrät die Marketing-Chefin Teresa Sophie Rath, wie das Konzept entstand, was das Erfolgsgeheimnis von Too Good To Go ist und welche Pläne das Start-Up in Berlin-Mitte hat.
Frau Rath, nehmen wir mal an, es ist 18 Uhr abends, ich sitze in Berlin-Mitte und mir knurrt der Magen. Wie nutze ich jetzt genau Ihre App?
In der App kann man nachschauen, welche Läden in der Umgebung Mahlzeiten anbieten. Man kann auch eingeben, welche Entfernung, Uhrzeit oder Art des Ladens für einen gerade am besten passt. Dann kauft man einfach die gewünschte Mahlzeit über die App und holt sich das Essen im Laden ab.
Was bringt es mir für Vorteile, nicht einfach in der nächsten Seitenstraße schnell beim Imbiss etwas zu holen?
Too Good To Go vereint mehrere Vorteile: man kann hochwertiges Essen zu einem reduzierten Preis bekommen, neue Läden kennenlernen und nachhaltig konsumieren, indem gutes Essen gerettet wird.
Welche Arten von Speisen finde ich über Ihre App?
Das Angebot ist sehr breit gefächert. Bei uns machen Restaurants, Supermärkte, Bäckereien, Metzgereien, Cafés, Delikatessenläden und Hotels mit. Die Art der Küche reicht hier von mediterranen Spezialitäten über Hausmannskost, vegane Küche bis Sudanesisch. Kulinarisch kann man über Too Good To Go also sehr gut neue Sachen kennenlernen.
Bin ich an eine späte Tageszeit gebunden, weil die Restaurants und Shops erst dann Ihre Ware loswerden wollen?
Nein, denn dadurch, dass schon über 300 Partnerläden allein in Berlin bei Too Good To Go mitmachen und für jeden Laden eine andere Uhrzeit am besten passt, kann man zu den unterschiedlichsten Uhrzeiten etwas über die App kaufen – vom Frühstücksbuffet über den Mittagstisch bis zur Sushi-Box später am Abend.
Bitte skizzieren Sie kurz, wie Too Good To Go überhaupt entstand.
Global wird mehr als ein Drittel aller produzierten Lebensmittel unnötig weggeworfen, in den Industrieländern ist der Anteil leider noch viel höher. Dieser sinnlosen Ressourcenverschwendung wollen wir begegnen. Die Idee entstand beim Besuch eines Buffet-Restaurants. Gastronomische Betriebe mit Kunden per App zu vernetzen, um Lebensmittel zu retten, war zwar komplett neu, erschien uns aber einfach nur naheliegend. Gegründet wurde Too Good To Go von fünf Dänen in Kopenhagen.
Bitte ein kurzes Zahlengewitter: Wie viele Mitarbeiter haben Sie? In wie vielen Ländern sind Sie vertreten? Wie viele Restaurants machen insgesamt mit? Wie viele Speisen werden jeden Tag gekauft..?
Aktuell haben wir in Deutschland 15 und international 70 Mitarbeiter. In Deutschland beteiligen sich bereits über 1000 Läden, international sind es schon 6400. International bedeutet: Deutschland, Dänemark, Frankreich, Schweiz, Norwegen und Großbritannien. Als nächstes starten wir in den Niederlanden. Insgesamt haben wir bereits 1,9 Millionen Mahlzeiten gerettet. Dadurch wurden umgerechnet 3.000 Tonnen CO2 eingespart.
Kommen wir zu Berlin – wie sind Sie in der Hauptstadt aufgestellt?
Berlin ist mit 300 Partnern die Stadt mit den meisten Partnerläden in Deutschland. Hier wurden innerhalb eines Jahres bereits 25.000 Mahlzeiten gerettet.
Was macht das Zentrum, insbesondere rund um den Gendarmenmarkt, so interessant für Sie?
Hier gibt es spannende Restaurants und eine große Dichte an Läden allgemein. Für unsere Kunden ist die Lage natürlich auch relevant, da im Zentrum nicht nur viele Leute wohnen, sondern auch arbeiten und auf dem Weg von A nach B vorbeikommen.
Haben Sie „weiße Flecken“ auf der Landkarte, die Sie füllen wollen?
Klar, Deutschland ist groß und uns gibt es noch nicht sehr lange. Unser Ziel ist natürlich, so schnell wie möglich überall eine gute Abdeckung an Partnerläden zu haben.
Welche Ziele hat Too Good To Go für die Zukunft?
Wir wollen wie gesagt so bald wie möglich in ganz Berlin und in ganz Deutschland vertreten sein und dann auch international die Lebensmittelrettung vorantreiben. Somit engagieren wir uns für eine Welt, in der produzierte Lebensmittel auch konsumiert werden.
Frau Rath, danke für das Gespräch.
Eintrag vom 19.10.2017
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