Berlin vibriert, überall Stars und glamouröse Events! Alles scheint so mühelos und leicht. Doch wie sieht es wirklich hinter den Kulissen der Berlinale aus? Schauspielerin Marie Bäumer verrät es auf Gendarmenmarkt.de. Persönliche Gedanken über Stromausfall im Kopf, Tiefschlafphasen und Zwiegespräche mit Bäumen...
Immer im Fokus der Kameras: Schauspielerin Marie Bäumer. Teaserfoto: © Manfred Werner / Wikimedia Commons, Lizenz CC BY-SA 3.0; Aufmacherfoto: © JCS / Lizenz: GFDL / CC-BY-SA-3.0
Hamburger Vertretung, Jägerstraße in Berlin-Mitte. Die Filmförderung Hamburg Schleswig Holstein hat zum alljährlichen Filmbrunch geladen. Hunderte Film- und Fernsehschaffende nutzen den Sonntagmorgen, um sich auszutauschen und zu networken. Mittendrin: Schauspielerin Marie Bäumer, fröhlich und bestens gelaunt. Trotz Berlinale-Stress! Denn wie die Filmwoche bei ihr tatsächlich hinter den Kulissen aussieht, hat sie Gendarmenmarkt.de exklusiv verraten.
Von Marie Bäumer
Berlinale-Marathon: Was ziehe ich an, wann schlafe ich?
Ich bin immer froh, wenn der Stundenplan für die Berlinale geschrieben ist. Das macht meine Presseagentin seit vielen Jahren für mich – wie in der Schule. Ich bin diesmal nur eine Woche in der Hauptstadt, aber das ist sehr knackig. Meine Stylistin arbeitet dann Wochen vorher schon an meiner Garderobe. Sie besorgt die Kleidung in Berlin, ich bringe selber was mit aus Südfrankreich, wo ich wohne, aber nur wenig, da ich ja schlecht mit hundert Koffern anreisen kann. Für die Berlinale braucht man sehr viele Outfits, da jeden Abend mindestens ein Empfang ist und dazwischen mehrere Veranstaltungen. Da muss man mit Fantasie kombinieren. Ich habe einen neuen Anzug von Stella McCartney. Mein Traum wäre es, den die ganze Berlinale über anzuziehen und nur die Accessoires zu tauschen. Das wäre doch eigentlich eine schöne Idee…
Als ich in Berlin angekommen bin, hatte ich sofort ein Titel-Shooting – und anschließend nur eine Viertelstunde Zeit für die Vorbereitung für den Eröffnungsabend samt Fitting. Davor hatte ich schon die Anreise aus Frankreich hinter mir, was fast den ganzen Tag gedauert hatte. Das war sehr intensiv.
Wenn ich im Shuttle oder Taxi gefahren werde, bitte ich den Fahrer darum, dass er die Musik ausmacht. Eine Geräuschquelle weniger. Tatsächlich ist es auch so, dass ich während der Berlinale zwischendurch schlafen muss. Gestern war so ein Tag. Der fing wunderbar an; am Abend zuvor hatte ich weder geraucht noch getrunken. Aber nach einigen Agentur- und Produzententreffen hatte ich richtig Stromausfall. Ich habe mich für eine Stunde hingelegt und habe ganz tief geschlafen. Und dann brauchte ich eine Viertelstunde, um mich zu orientieren, wer ich bin und wie ich eigentlich heiße.
Dann ist das Essen sehr wichtig für mich. Bei der Medienbord-Party war ich nur ein halber Mensch, bis zwei entzückende Männer losgezogen sind, um für meine Regisseurin und mich Riesenberge an Essen anzuschleppen.
Meine Highlights: gute Gespräche
Ich finde es sehr schön, wenn man auf den großen Empfängen in ein wirkliches Gespräch mit jemandem kommt. Denn das ist es ja, was es so anstrengend macht – dass man immer an der Oberfläche surft und alles nur anreißt, hundert Leute umarmt, aber nie in die Tiefe geht. Dafür sind die Partys ja auch gar nicht gemacht.
Gestern Abend habe ich den Chefdramaturgen der Schaubühne kennen gelernt und da zwei Stunden mit ihm gesessen und mich sehr gut unterhalten. Das ist dann ein Geschenk, solche Anregungen und einen solch interessanten Austausch zu bekommen. Da er immer in Avignon beim Festival ist, habe ich ihn gleich zum Essen zu mir eingeladen. Wenn er sich da mal ausklinken will, kann er zu mir kommen!
Ich liebe es Filme anzugucken, aber bei der diesjährigen Berlinale komme ich leider nicht dazu. Ich werde nur den Eröffnungsfilm „Hail, Caesar!“ sehen, das ist schäbig und bedauerlich, aber wir haben drei Projekte, die angeschoben werden müssen für Finanzierungen: Mein erstes Dokumentarfilm-Projekt mit der Regisseurin Emily Atef, ein wunderbarer deutsch-französischer Kinofilm und eine epische Serie. Das steht im Vordergrund. Die Leute denken ja, dass man nur auf die Berlinale geht, um zu feiern. Und natürlich ist ein Festival auch ein Fest. Aber ich denke, man muss sich auch auf den Fokus und die Konzentration einlassen, worum es hier eigentlich geht. Dann bekommt das Ganze auch einen Sinn.
Meine Lieblingsorte: Bäume begrüßen und ins „Borchardt“ gehen
Am wohlsten fühle ich mich in Berlin in der Wohnung einer engen Freundin – direkt an der ehemaligen Mauer im Dachgeschoss, mit 360-Grad-Rundumblick auf die Kapelle der Versöhnung und die Mauer und den Friedhof. Da habe ich das Gefühl, ich stehe auf dem Grund der deutschen Geschichte. Gleichzeitig ist da eine totale Ruhe, was unabdingbar ist, zumal Berlin einen energetisch so fordert.
Ich gehe gern durch den Tiergarten und dort zum Café am Neuen See. Was mich manchmal unglücklich macht, ist, dass man überall trotzdem Autos hört. Aber im Tiergarten gibt es so besondere Bäume, die ich schon wie alte Bekannte begrüße. Mir Bäume anschauen, atmen – ich lebe ja auch in Frankreich in der Natur – da komme ich einfach zu mir. Ich habe die Affinität zu Bäumen wahrscheinlich von meiner Mutter. Wir sind gerade neulich in der Nähe von Paderborn durch einen Park gelaufen, wo ganz viele Bäume aus vielen verschiedenen Ländern angepflanzt wurden. Das macht einen so ruhig. Unglaublich, wie manche Bäume gewachsen sind, wie eigenwillig ihr Charakter ist.
Am liebsten esse ich im „Borchardt“. Was Roland Mary und seine Crew da auf die Beine stellen, ist für mich immer wieder ein totales Happening. Ich bin wahnsinnig gern da. Es gibt keine phänomenaleres Restaurant in punkto Souveränität, Attraktivität, Mischung und Gästebetreuung. Neulich war ich mit jemandem da, der hat sich wahnsinnig verbrannt hat. Da habe ich gesagt: Wir brauchen Eiweiß – weil das gegen Wundbrände hilft. Da ist dann der Chef mit uns in die Küche und hat selber ein Ei rausgeholt.
Eintrag vom 14.02.2016
»Weitere Beiträge aus 2016
Archiv - 2015
-
Eintrag vom 04.12.2015
Hochkarätiges Botschafter-Treffen zugunsten von Flüchtlingskindern
-
Eintrag vom 03.12.2015
Schokolade mit Streichquintett! Neuhaus eröffnet in Berlin-Mitte
-
Eintrag vom 03.11.2015
Speisen der Extra-Klasse und "Lohses Mundwerk": die Küchenparty 2015 im Fischers Fritz
-
Eintrag vom 25.10.2015
Erlesene Tropfen im exklusivsten Club über den Dächern Berlins
-
Eintrag vom 24.10.2015
Beauty-to-go neben dem Borchardt
-
Eintrag vom 19.10.2015
Star-Aufgebot in Berlin-Mitte: So feierte sich die Klassik-Elite
-
Eintrag vom 09.10.2015
Highlights Oktober 2015: Fischer, Znaider, Ottensamer, Quasthoff, Feng
-
Eintrag vom 25.09.2015
Wer ist der Mann, der Berlins Regierenden Bürgermeister am Schlips packen darf?
-
Eintrag vom 17.09.2015
Lüpertz-Werke unter dem Hammer, Lindenberg auf der Bühne, prominente Spender im Saal
-
Eintrag vom 12.09.2015
Exklusives "Late Night Shopping": Stars beim abendlichen Einkaufen
-
Eintrag vom 05.09.2015
Fashion der Extraklasse im pulsierenden Herzen Berlins
-
Eintrag vom 05.09.2015
Nina Nolte zeigt Gegenwart, Zukunft und gelebte Vergangenheit
-
Eintrag vom 02.09.2015
Highlights September 2015: Fischer, Jaroussky, Herbig, Gluzman, Borodin-Quartett, Padmore
-
Eintrag vom 06.08.2015
Eine Hommage an den schönsten Platz Berlins in Klang und Wort
-
Eintrag vom 06.08.2015
Neues aus Gut Dünken (bei Berlin): Teil 4.
-
Eintrag vom 06.07.2015
Highlights Sommer 2015: Weilerstein, Chen, Meister, Valcuha
-
Eintrag vom 06.07.2015
Neue Top-Location im historischen Herzen Berlins
-
Eintrag vom 06.07.2015
Aloha in der Hauptstadt - Das vabali spa Berlin feiert Einjähriges
-
Eintrag vom 19.06.2015
"Ich fühle mich sehr angekommen"
-
Eintrag vom 02.06.2015
"Die Parks. Die Liebe. Das Wort."
-
Eintrag vom 02.06.2015
Roger Cicero tritt mit Sasha und Sarah Connor auf, Ute Lemper verzaubert mit Chansons
-
Eintrag vom 26.05.2015
Highlights Juni 2015: Fischer, Jurowski, Blacher, Volodos, Kusaka, Tag der offenen Türen
-
Eintrag vom 10.05.2015
Senses Awards: Vorhang auf für die erste offizielle Gala im "Titanic Deluxe Berlin" am Gendarmenmarkt!
-
Eintrag vom 29.04.2015
Highlights Mai 2015: Mozart-Marathon, Mitsuko Ochida, Igudesman & Joo, Arcadi Volodos, Konzerthaus Quartett Berlin, Dmitrij Kitajenko, Helmuth Rilling
-
Eintrag vom 31.03.2015
Highlights April 2015: Konzerthausorchester, NDR Chor, Volodos, Say, Katzer, Müller-Brachmann
-
Eintrag vom 30.03.2015
Neues aus Gut Dünken: Teil 3. "Mit stoischen Gesichtern bevölkern sie unsere Straßen, Plätze und öffentlichen Verkehrsmittel."
-
Eintrag vom 11.03.2015
"Die spanische Mandel gesalzen ist eine Königin"
-
Eintrag vom 03.03.2015
Highlights März 2015: "Festival Mythos Berlin" – Dasch, Jost, The Capital Dance Orchestra, Escaich
-
Eintrag vom 16.02.2015
Neues aus Gut Dünken: Teil 2. "Kein Wort der Entschuldigung kam über die üppig gebotoxten Lippen der Damen"
-
Eintrag vom 12.02.2015
"Unterm Radar" – und plötzlich explodierte in Berlin-Mitte ein Bus
-
Eintrag vom 31.01.2015
Highlights Februar 2015: Volodos, Fray, Levit, „Nächster Halt: Blau“
-
Eintrag vom 21.01.2015
Hinter der historischen Fassade verbergen sich Überraschungen für Auge, Gaumen und Seele
-
Eintrag vom 09.01.2015
"Deine aparte Schönheit, Deine Launen, Deine Spree: Berlin – ick liebe Dir!"
-
Eintrag vom 07.01.2015
Highlights Januar 2015: Fischer, Weithaas, Reiss, Mayer, Mustonen, Kirchschlager
Archiv - 2014
-
Eintrag vom 30.12.2014
Prosit Neujahr: Die Silvesterfeier auf dem Gendarmenmarkt!
-
Eintrag vom 08.12.2014
Neues aus Gut Dünken (bei Berlin): Teil 1
-
Eintrag vom 06.12.2014
Wolfgang Bahro: "Auf die Frage des Grenzsoldaten, ob wir Waffen mit uns führen würden, antwortete mein Vater: Wieso? Braucht man hier welche?"
-
Eintrag vom 28.11.2014
Highlights Dezember 2014: Prohaska, Jaroussky, Benedetti, Kitajenko, Hampson, Kermes & Weihnachtsprogramm
-
Eintrag vom 23.11.2014
Der Glühwein dampft, die Mandeln duften: Willkommen auf Berlins schönstem Weihnachtsmarkt!
-
Eintrag vom 21.11.2014
„Ins Auto packen, Notaufnahme oder bei mir schlafen lassen – das ganze Programm“
-
Eintrag vom 11.11.2014
"Wir wirken irgendwie ein wenig überirdisch, speziell, nicht so ganz wie echte Menschen"
-
Eintrag vom 07.11.2014
Feine Herren, magische Klänge und emotionale Momente
-
Eintrag vom 06.11.2014
"Ich bin ein wilder Hund, werde es auch immer bleiben"
-
Eintrag vom 04.11.2014
Vor 25 Jahren fiel die Mauer – heute steigen Ballons in den Himmel
-
Eintrag vom 04.11.2014
Lo Graf von Blickensdorf: "Frühstück bis 20 Uhr – da wusste ich: Das ist meine Stadt!"
-
Eintrag vom 27.10.2014
Highlights November 2014: Harnoncourt, "Mittendrin", Balsom, Anderszewski, Hope
-
Eintrag vom 12.10.2014
"Meine Familie sagte: Super, jetzt können wir in den Urlaub fahren"
-
Eintrag vom 05.10.2014
Berliner Geschichte, nachts in Licht und Farben erzählt
-
Eintrag vom 30.09.2014
Promis und Fabelwesen unterwegs in bunter Mission
-
Eintrag vom 25.09.2014
Europas größtes Shopping-Center steht nun in Berlin-Mitte
-
Eintrag vom 08.09.2014
Spanische Gemütlichkeit trifft auf Berliner Kulinarik
-
Eintrag vom 28.08.2014
"Die Bequemlichkeit steht der gesunden Lebensweise oft im Weg"
-
Eintrag vom 08.07.2014
Interview: Der Graf von Unheilig
-
Eintrag vom 13.06.2014
Das Classic Open Air in Zahlen
-
Eintrag vom 06.06.2014
Porträt: Das sind die Macher des Classic Open Air
-
Eintrag vom 28.05.2014
Stars & Songs: Die Highlights für das Klassik-Event des Jahres
-
Eintrag vom 28.05.2014
Bilder-Galerie: Best Of 23 Jahre Classic Open Air
-
Eintrag vom 24.04.2014
"Die Maßstäbe setzt immer der Gast"
-
Eintrag vom 11.02.2014
Einmal in Angelinas Bett schlafen...