Was sind die Wein-Trends? Was trinke ich am besten zu Geflügel, Fisch und Meeresfrüchten? Auf Gendarmenmarkt.de verrät Sommelier Serhat Aktas vom LaVida Wine Club seine Insider-Tipps.
Feines Gespür für gute Weine: Sommelier Serhat Aktas. Sein Traum: eine eigene Weinbar. © Teaser: LaVida Wine Club, weitere: Serhat Aktas.
Der La Vida Wine Club ist eine echte Genuss-Location für alle Berlin-Besucher. In edel-rustikaler Atmosphäre können Wein-Liebhaber dort die unterschiedlichsten Tropfen verkosten. Dabei wartet die Bar in der Taubenstraße in Berlin-Mitte am Gendarmenmarkt mit einem ganz besonderen Gastronomie-System auf: An sogenannten Dispensern können sich die Gäste ihren Wein selber zapfen. Und das unter dem fachkundigen Rat von Sommelier Serhat Aktas. Er kann mit seinen 25 Jahren schon auf eine beachtliche "Wein-Karriere" zurückblicken.
Auf Gendarmenmarkt.de verrät er die Wein-Trends des Jahres und was Sie am besten zu welchen Speisen trinken sollten.
Was sind für Sie die Sommerweine des Jahres 2017 und warum?
Serhat Aktas: Wenn man von Sommerwein spricht, meint man meistens leichte Weine, easy Drinking. Grau- und Weißburgunder vom Weingut Ziereisen aus Baden eignen sich hierfür sehr gut. Ein Riesling von der Mosel vom Weingut Günther Steinmetz z.B. erst recht, denn die schöne Säure vom Riesling sorgt hier für mehr Erfrischung. Als Essen würde ich zu den ersten Rebsorten Geflügel, Entenpastete oder pochierte Fischgerichte empfehlen. Bei Riesling rate ich von säurehaltigen Gerichten ab, denn Säure plus Säure ergibt noch mehr Säure. Eine Maispoularde, gebratener oder gegrillter Fisch und Meeresfrüchte in Knoblauchöl oder eine Galantine vom Fasan könnte eine sehr gute Kombination sein. Für die Rotweintrinker eignen sich die Rebsorten Spätburgunder von Weingut Oliver Zeter aus der Pfalz, Sangiovese und Lemberger aus Württemberg vom Familien-Weingut Schmalzried. Die Roséweine sind auch hervorragend. Hier kann man Kalbsfilet, Schweinemedaillon oder auch Krokodilfleisch nehmen, wenn jemand etwas Neues ausprobieren möchte. Ein eiskalter und trockener Sherry Fino aus Jerez mit einer geeisten Gazpacho auf der Terrasse bei 30 Grad macht auch viel Spaß.
Was für einen Trend beim Publikum sehen Sie bei Weinen allgemein?
Aktas: Um eines vorweg zu nehmen: Der Geschmack tendiert mehr zum trockenen Wein. Internationale Rebsorten sind derzeit stark im Trend. Albarino, Viognier, Merlot und Syrah. Bei den weißen Burgundersorten sehe ich eine höhere Nachfrage, während die Nachfrage beim Riesling leider sinkt, zumindest bei den Einheimischen. Dafür lieben die Auswärtigen unsere Rieslinge.
Auf dem Markt steigt derzeit die Kauflust nach Bio-Weinen. Danach wird unheimlich viel gefragt. Diese sind aufgrund des höheren Aufwands etwas teurer als konventionelle Weine. Die sogenannten Natural Wines sind auch im Kommen. Hierbei handelt es sich um Weine, die möglichst ohne Zusätze und ohne aufwändige Kellertechnik produziert wurden. Auch hier sprechen wir von höheren Preisen. Einen Funken Akzeptanz der im Holzfass gereiften Weißweine sehe ich auch langsam bei den Normalverbrauchern. Ansonsten erleben der Sherry und Portwein eine Renaissance, die ich persönlich gerne trinke.
Wie viele Weine haben Sie in Ihrem Leben verkostet?
Aktas: Puuuh… Konkret kann ich die Frage natürlich nicht beantworten. All die Weinmessen, Veranstaltungen, Verkostungen und das, was ich selber verkaufe und auch trinke… Plus-minus 10.000, Tendenz steigend. Aber ich möchte auf "verkostet" betonen, denn so viele Weine habe ich noch nicht getrunken.
Welcher war für Sie der beeindruckendste Wein und warum?
Aktas: Auch wenn Riesling meine Lieblingsrebsorte ist, stehe ich total auf Sauvignon Blanc und Chenin Blanc. Warum? Weil diese mit ihrer Frische und ihren Aromen mich animieren, noch mehr zu trinken. Bei den Roten mag ich Spätburgunder, Grenache und Tempranillo. Außerdem interessiere ich mich für autochthone, also einheimische und seltenere Rebsorten wie z.B. Pedro Ximenez aus Andalusien in Spanien oder Furmint Tokaj in Ungarn. Einer meiner Lieblingsweine ist vom Weingut Clemensbusch von der Mosel, der Riesling aus der Lage Pündericher Marienburg. Weil dieser Wein für mich die Mosel widerspiegelt.
Warum sind Sie Sommelier geworden und wann?
Aktas: Ich lernte den Wein in meiner Restaurantfachmann Ausbildung, die ich übrigens auch am Gendarmenmarkt im Restaurant Aigner absolvierte, kennen. Dort habe ich viel probiert und verkauft. Bei dieser Gelegenheit habe ich mich dann angefangen auch privat für Wein zu interessieren, reichlich darüber gelesen, an vielen Verkostungen und Weinmessen teilgenommen. Aber der Knackpunkt für meine Entscheidung war, als ich im Jahr 2011 an dem Wettbewerb "Berliner Jugendmeisterschaften" teilgenommen und den ersten Platz geschafft hatte. Unter den Siegerpreisen war von der Deutschen Sommelierschule ein Schnuppergutschein für den Lehrgang Sommelier. Nachdem ich drei Tage den Kurs besucht hatte, erwachte in mir die Liebe zum Wein. An der Schule war ich 2015 für ein Jahr. Seit 2016 bin ich ein IHK & WSET geprüfter Sommelier.
Was sind für Sie die schönsten Momente in Ihrem Beruf?
Aktas: Es sind tatsächlich viele Momente. Wenn ich z.B. den Gästen Wein empfehle bzw. mich mit ihnen über Wein unterhalte. Da jeder Gast anders denkt, kommen sehr unterschiedliche und interessante Themen und Gespräche zustande. Auch die Momente, in denen ich den korrespondierenden Wein zu den einzelnen Speisen aussuche. Das macht unheimlich viel Spaß. Einer der schönsten Momente war natürlich, als ich meine Sommelierprüfung bestanden und die Urkunde bekommen hatte.
Eintrag vom 05.07.2017
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© Serhat Aktas
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